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Siegfried Zimmer
Jahrgang 1947
Verheiratet, 2 Kinder

Ich stamme aus einfachen Familienverhältnissen (Arbeiterfamilie). In meiner Kindheit und Jugend spielte Kirche und Religion keine besondere Rolle. Ich hatte andere Interessen: Tennis, Klavier, Schach, u.a. Mein Abitur absolvierte ich 1966 in Schorndorf (bei Stuttgart). Kurz zuvor hatte mich ein Klassenkamerad zum ersten Mal mit dem christlichen Glauben konfrontiert. Überraschenderweise wurde, mit etwa 19 Jahren, Gott für mich zu einer Realität, die mein ganzes Leben und meine bisherigen Interessen stark veränderte. Diese Veränderung erlebte ich als ein unverdientes Glück und eine enorme Bereicherung meines Lebens.

Der Kontakt mit dem betreffenden Klassenkameraden brachte es mit sich, dass ich mich für mehrere Jahre einer Pfingstgemeinde in Schorndorfer anschloss. Durch das Leben in dieser Gemeinde lernte ich viele Seiten des christlichen Glaubens und Gemeindelebens kennen, die mich sehr beeindruckten und für mich zu einer geistlichen Heimat wurden.

Nach dem Abitur machte ich in einem Stuttgarter Krankenhaus meinen Zivildienst (1966-1968). Danach studierte ich an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd die Fächer Geschichte, Politik, Ev. Theologie/Religionspädagogik (1968-1971). Nach dem 1. Staatsxamen 1971 studierte ich von 1971 bis 1977 Ev. Theologie an den Universitäten Tübingen, Heidelberg und Münster. In dieser Zeit unterrichte ich gleichzeitig an einem Bremer Privatgymnasium die Fächer Geschichte und Politik mit halbem Lehrauftrag. Von 1978-1983 war ich wissenschaftlicher Assistent bei Prof. Dr. Karl Ernst Nipkow im Fach Ev. Religionspädagogik an der Universität Tübingen. Davor und danach war ich jeweils kurze Zeit Vikar und Pfarrar zur Anstellung in der württembergischen Landeskirche (1977-1978 und 1984-1985).

Durch die zuletzt genannten beruflichen Tätigkeiten wuchs ich aus dem pfingstlichen Frömmigkeitsstil heraus. Ich behielt eine Dankbarkeit für all das Gute, dass ich dort erlebt habe. Anderseits empfand ich den dortigen Denk- und Lebensrahmen zunehmend als zu eng. Bei aller Wertschätzung meiner pfingstlich geprägten Mitchristen konnte ich nicht mehr übersehen, dass die fundamentalistische Sehweise dem Reichtum der Bibel nicht gerecht werden kann. Auch in die weitverbreitete Ängstlichkeit und die zahlreichen Vorurteile gegenüber der theologischen Wissenschaft, der Philosophie, Psychologie bzw. Tiefenpsychologie, und anderen Weltreligionen gegenüber, konnte ich nicht mehr länger miteinstimmen.

Von 1986 bis 1992 war ich Dozent für Ev. Religionspädagogik an der Ev. Hochschule für Diakonie („Karlshöhe“) in Ludwigsburg. In dieser Zeit promovierte ich in systematischer Theologie über die Sakramentstheologie Martin Luthers („Das Problem der Kindertaufe in der Theologie Martin Luthers“). 1992 wurde ich zum Professor für Evangelische Theologie und Religionspädagogik an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg berufen, wo ich bis 2013 tätig war. Hauptanliegen meiner Lehrtätigkeit war es, die biblische Botschaft und die biblischen Texte den heutige Menschen nahe zu bringen und ihr Interesse für den christlichen Glauben zu wecken. Weitere Schwerpunkte waren: Die reformatorischen Grunderkenntnisse Martin Luthers, der christlich-jüdische Dialog, der christlich-islamische Dialog, Grundfragen der Religionspädagogik und Leitperspektiven der christlichen Erziehung.

Kennzeichnend für meine Tätigkeit ist die Verbindung von moderner Bibelwissenschaft und erwecklichem Glauben. Ersteres verbindet mich mit meinen Kolleginnen und Kollegen an den wissenschaftlichen Hochschulen. Letzteres verbindet mich mit allen Christinnen und Christen, die im christlichen Glauben etwas sehr wichtiges und wertvolles für ihre Mitmenschen und die Gesellschaft sehen. Ich bin zuversichtlich, dass es zu einer Erneuerung des christlichen Glaubens kommen kann und möchte mich, zusammen mit vielen anderen Christinnen und Christen aus allen Konfessionen, für dieses Ziel engagieren.

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